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News
Januar 2025
Film in Postproduktion:
„TODESANZEIGE- für Inge Müller“
Ausgangspunkt des filmischen Werks ist David Lynchs Film Mullholand Drive. Wie bei David Lynchs Arbeiten verschieben sich hier immer wieder die Zeiten: was ist Traum, was ist jetzt, was ist real ? Das unheimliche, die Zeitgleichheit und die eigene Ambivalenz mit dem christlichen Glauben vermischt sich mit der Ambivalenz zum Thema „Oper“ und der ihr eigenen Codierungen.
Dies Spiegelt sich wieder in Maldoror. Maldoror ist der gefallene Engel, der Rache nimmt und Gott für die Erschaffung des Menschengeschlechts bestrafen will.
Der Text „Todesanzeige“ von Heiner Müller, bezieht sich auf seine erste Frau, Inge Müller.
Inge Müller, Schriftstellerin und Dichterin in der DDR. Die Tatsache das Sie eine Frau war hat mit Sicherheit dazu beigetragen das sie nicht die Anerkennung fand die ihrem Werk entsprochen hätte. Drei Tage als Kind in den Trümmern verschüttet. Suizid am 1.Juni 1966 in Ost-Berlin, mit nur 41 Jahren.
2025: „Todesanzeige – für Inge Müller“, man sieht Vier Vagabunden, Heimatlos und Herrenlos, auf der Suche nach zärtlicher Verbundenheit.
Die Gaukler finden in der Zuwendung zur Musik und zum göttlichen Trost. In Liebe, Unsterblichkeit und Anarchie.
Drehbuch & Regie: Kirsten Burger /In Postproduktion/ 60 min. Experimelntalfilm 2024
Eine filmische Umsetzung des Textes von Heiner Müller „Todesanzeige“
Henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin GmbH
Ausserdem:
DIE RUNDKÖPFE UND DIE SPITZKÖPFE
von Bertolt Brecht
Ein Musiktheater mit 10 Liedern von Hanns Eisle
Koproduktion mit Music Stages/Amsterdam, in Zusammenarbeit mit Opera Zuid, gefördert von den Kulturämtern der Stadt Köln und Duisburg sowie der Jeanne D’Art Kulturstiftung.
Die Geschichte wiederholt sich immer wieder, und genau das macht die Thematik von Bertolt Brechts Die Rundköpfe und die Spitzköpfe nach fast hundert Jahren noch immer erschreckend aktuell.
Das Theaterstück von Bertolt Brecht mit Musik von Hanns Eisler erzählt die Geschichte der Bewohner des fiktiven Landes Yahoo. Hier wird der Konflikt zwischen Pächtern und Gutsherren – also arm gegen reich – zu einem Kampf zwischen „Rassen“ umgelenkt. Die Form des Kopfes bestimmt dabei den sozialen Wert einer Person: Runde Köpfe gelten als gut und vertrauenswürdig, während spitze Köpfe als hinterlistig und geizig abgestempelt werden.
Brecht schrieb Die Rundköpfe und die Spitzköpfe in einer turbulenten Zeit. Das Deutschland jener Jahre wird als Weimarer Republik (1918-1933) bezeichnet. Obwohl die Goldenen Zwanziger eine Zeit kultureller Blüte, Ausgelassenheit und Freiheit waren, nahm die gesellschaftliche Polarisierung immer weiter zu. Die Gesellschaft wurde zunehmend feindseliger, mit tiefen Gräben zwischen sozialen Gruppen. Als Hitler 1933 an die Macht kam, wurde experimentelle Kunst, darunter auch die Werke von Brecht und Eisler, als Entartete Kunst diffamiert. Aus Angst vor Unterdrückung flohen viele Künstler ins Ausland. Brecht arbeitete an dem Stück während seines Exils in Dänemark, nachdem er 1933 Deutschland verlassen hatte. Er sah sich mit der Bedrohung durch den Faschismus und der Manipulation sozialer Gruppen durch rassistische Ideologien konfrontiert. Diese Erfahrungen fanden direkten Ausdruck in dem Stück, das Brecht als warnendes Beispiel dafür verstand, wie wirtschaftliche Ungleichheit in Rassenhass umgelenkt werden kann.
Der Komponist Hanns Eisler wurde einer von Brechts wichtigsten künstlerischen Partnern. Eisler, ein überzeugter Marxist, entwickelte Musik, die Brechts politische und theatrale Ambitionen unterstrich. Seine Kompositionen für Die Rundköpfe und die Spitzköpfe kombinieren Elemente traditioneller Volksmusik mit modernistischen Einflüssen. So diente die Musik nicht nur der Unterstützung des Textes, sondern auch als kritischer Kommentar zu den Ereignissen auf der Bühne. Eisler betrachtete Musik als ein kraftvolles Bildungsinstrument und wollte mit seinen Kompositionen das Publikum für die gesellschaftlichen Mechanismen sensibilisieren, die Brecht thematisierte. Brecht schrieb dieses Stück als Teil seiner Reihe Lehrstücke, didaktische Theaterstücke, in denen er mit seiner epischen Theaterform experimentierte. Diese Form sollte das Publikum dazu bringen, sich bewusst zu bleiben, dass es Theater sah, ohne sich emotional in die Handlung zu verlieren. Die Figuren auf der Bühne sind Archetypen – Verkörperungen von gut oder böse, Hure oder Nonne, Reicher oder Armer – und ihre emotionale Entwicklung steht weniger im Fokus.
Nach zahlreichen Umarbeitungen, oft durch Zensur bedingt, wurde Die Rundköpfe und die Spitzköpfe schließlich 1936 in Kopenhagen uraufgeführt. Die Reaktionen waren gemischt. Entscheidend war jedoch, dass das Stück Diskussionen auslöste – was für Brecht ein Zeichen für den Erfolg einer Aufführung war.
Das Theaterstück bleibt relevant durch seine scharfe Kritik an der Manipulation gesellschaftlicher Gegensätze. Der Wechsel von einem wirtschaftlichen zu einem rassischen Konflikt zeigt, wie Machthaber Gruppen gegeneinander ausspielen, um ihre eigene Position zu stärken. Brechts Botschaft hallt noch immer nach: Hütet euch vor Spaltung und erkennt die wahren Strukturen von Macht und Unterdrückung. Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung bietet Die Rundköpfe und die Spitzköpfe wertvolle Einsichten, die auch heute noch zur Reflexion anregen.
Von und MIT:
Kirsten Burger – Regie
Joep Hupperetz – Dramaturgie
Kikki Géron – Gesang / Schauspiel
Leo van Lierop – Akkordeon/ Schauspiel
Dorrit Bauerecker – Klavier /Schauspiel
Lobke Houkes – Bühne / Kostüm
09.03.2025, 14:00 Uhr – Dessau, VORPREMIERE Bauhaus / Kurt Weill Fest Dessau
22.03.2025, 14:15 Uhr – Amsterdam, PREMIERE Muziekgebouw aan ‘t Ij
24.05.2025, 19:30 Uhr – Köln, Altes Pfandhaus
25.05.2025, 19:00 Uhr – Bonn, Zentrifuge
21.06.2025, 19:30 Uhr – Duisburg, Lokal Harmonie
Ausserdem:
Gründung der Gruppe: Burger and Friends (www.burgerandfriends.de / website under construction)
und: „Dazwischen bin ich“ die inklusive Pilot-Serie ist in Postproduktion.
Lebenslauf
LEBENSLAUF:
Kirsten Burger, (*1975 in Heidelberg) ist eine deutsch- österreichische Film – & Theaterregisseurin, Autorin, Produzentin und Schauspielerin.
In der Spielzeit 2022/2024 leitete sie das junge RambaZamba Theater, Berlin.
Ihre Arbeiten beschäftigen sich immer mit der Frage nach Machtverhältnissen und Sehgewohnheiten. Ein Kernthema ihrer Auseinandersetzung betreffen die deutsche Geschichte, Nationalsozialismus, die Teilung Deutschlands nach dem Krieg. Ihre Arbeiten sind durch ihre interdisziplinäre und genreübergreifende Arbeitsweise gekennzeichnet und innerhalb des Filmes, des (absurden)Theaters, des zeitgenössischen Zirkus, des neuen Musiktheaters und ihrer Arbeit im öffentlichen Raum zu Hause. Von 1996 -1998 studierte sie freie Kunst bei Prof. Adolf Frohner in Wien und in Hamburg bei Johannes Süttgen, Schüler von Joseph Beuys. Die Idee von Beuys, „des Erweiterten Kunstbegriffs“ prägen ihre Arbeiten bis heute. Durch die Arbeiten von J. Grotowski und andere performative- und politische Ausdrucksformen im öffentlichen Raum, entstand ein immer größeres Interesse an theatralen Interventionen. 2002 schloss sie ihr B.A. Studium in Physical Theater in Berlin ab. 2003 -2006 war sie als Schauspielerin tätig, u.a. an der Schaubühne am Lehniner Platz, Haus der Kulturen der Welt, Deutsche Oper, Haus der Berliner Festspiele (Berlin). Ab 2012 realisierte Burger theatrale Interventionen, realisierte Experimental- und Essayfilme in verschiedenen Kontexten und mit Menschen aus unterschiedlichsten Milieus. Sie gewann mehrere internationale Preise für ihr filmisches Werk.
THEATER:
In der Spielzeit 2022- 2024 leitete Kirsten Burger das jungen RambaZamba Theater Berlin, kurz junges RZT.
In ihrem jungen inklusiven Ensemble arbeiteten 25 junge Menschen mit und ohne Behinderung. Kirsten Burger arbeitet mit Schauspielern, Tänzern, Sängern, Artisten und Akrobaten und Menschen aus verschiedenen Milieus und Kulturen zusammen. Als Gründungsmitglied und konzeptuelle Leitung des Kollektivs Oper Dynamo West, die im öffentlichen Raum der Berliner City-West neues Musiktheater inszenierte, realisierte Sie zwischen 2006 und 2011 zahlreiche Inszenierungen.
In ihren Inszenierungen spielt die Überschneidung von Realität und Fiktion eine große Rolle.
Ihre Stücke wurden an verschiedensten Häusern im In-und Ausland gezeigt. Sophiensaele, Berlin, Volksbühne am Rosa-Luxemburg- Platz, Berlin, Podewill, Berlin, Dock 11, Berlin Staatstheater Mainz, Stadttheater Bremen, TU Dresden, Ernst-Barlach-Theater, Güstrow, Tanzhaus Zürich, CH, Rote Fabrik, Zürich, CH, Theater &TD Zagreb, Kroatien, Grotowski Institut, Wroclaw, Polen, HONG GAH MUSEUM Taipei,Taiwan und KAV 16, Tel Aviv, Israel. 2011 war sie Regieassistin bei Thomas Ostermeier, auf der Biennale Venedig, 41.Festival Internationale del Teatro, Italien. Ihre Stücke wurden bei internationalen Festivals gezeigt u.a. Off-Limits-Festival, Dortmund / Performa-Festival, Locarno, CH / Transit International Festival of Women’s Performance Odin Teatret, Holstebro, DK / 4days in motion Festival, Prag/ Wunder der Prärie, Mannheim.
F I L M E :
Ihre Filme sind Experimentalfilme und experimentelle Spielfilme, Essayfilme und Dokumentarfilme. Sie gewann mehrere internationale Preise für ihre eigenen Experimental- und Spielfilme. 2020-21 hat Sie in verschieden Serien Regie geführt u.a für die UFA, Berlin. 2017 war sie als freie Autorin und Dokumentarfilmerin für den NDR tätig. 2022 Produzierte sie den Film „Leben“ in der Regie von Maria Sigrist.
Die Bildsprache und Körperlichkeit ist zentral in ihrem filmischen Schaffen. Dabei geht es ihr um die Frage nach Existenz und Intimität. Im Fokus steht die Zerbrechlichkeit, die Fragilität von identitären Konzepten als relevanter Moment, den jede Form von Migration, Anonymität und Nacktheit mit sich bringt; Fragen nach Weiblichkeit und Gender, Unsicherheit und Transformation kommen in ihrer Arbeit immer wieder zum Tragen. Zu zeigen, wie sehr Identität und Rollenmodelle von gesellschaftlicher Prägung abhängig sind, ist dabei ein weiterer zentraler Punkt.
Kooperationspartner und Film Festivals sind u.a. International Documentary Film Festival BELDOCS, Belgrade, Serbia/ RIDM’s, Montreal International Documentary Festival, Kanada / 2ANNAS International Film Festival, Riga, Lettland / IFF-Festival, Köln / 33. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest, Kassel, Germany 2016 / 25th dokumentART, Film Festival, Germany. TAMTAMART, Berlin / Arsenal, Berlin / Festival-Grenzenlos-Kultur, Mainz / Festival-Okkupationen, Zürich / No-Limits-Festival Berlin/ Universität Wien/Österreich.
PREISE, PUBLIKATIONEN & STIPENDIEN:
„Grand Prize International competition award beldocs“ Serbia 2016
„Ivan Kaljevic Preis“ Alternative Film-Video Festival Belgrad, Serbien 2012
Buch: Oper Dynamo West, Die Stadt als Bühne /144 Seiten, 177 Abb.gebunden; Hatje Cantz Verlag, (2010)
Projekte zwischen Architektur und darstellender Kunst im öffentlichen Raum
„Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen“ 2009 den Publikumspreis „Zum König geboren“ (Bundesvision Song Contest 2009).
Für die Installation „Blühende Landschaften“, erhielt Sie 2009 ein Stipendium Schloss Bröllin e.V.
PERFORMANCE:
Als Schauspielerin im Theater und Film arbeitete Sie unter der Regie von: Matt Lambert, Robert Wilson, Meret Becker, Thomas Bo Nielsen, Aernout Mik,
Hoda Thaheri, Johannes Müller, Janina Jahnke, Franziska Seeberg, Jutta Schwarz, Aexander Roccoli, Stefan Kreissig, Philippe Rives und Dirk Cieslak/ Lubrikat. Burger spielte an verschiedenen deutschen Theatern: Schaubühne am Lehniner Platz/ Haus der Kulturen der Welt/ Sophiensaele / HAU / Deutsche Oper/ Pierre Boulez Saal/ Haus der Berliner Festspiele (Berlin) / Bayerische Staatsoper München. Burger tritt außerdem immer wieder in Spielfilmen auf.
AUSBILDUNG:
Sie hat freie Kunst, Graphik und interdisziplinäre Studien inWien und Hamburg studiert und ihre Ausbildung in Physical Theater mit einem Bachelor 2002 in Berlin abgeschlossen. 2018 nahm sie ander Master Class: Creating Characters von Susan Batson und dem Camera Actors Studio an der ISFF Berlin unter der künstlerischen Leitung von Detlef Rönfeldt teil. Zusatzqualifikationen: Ausbildung zur Systemischen Organisationsentwicklerin 2024
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